KAFFEE KONSTANTIN Auf der Suche nach dem verlorenen Kapital 6.9.2012 - 30.09.2012

Angesichts von globalen Wirtschaftskrisen und einer drohenden Kriminalisierung von Künstlern wird Konstantin Schneider aka BERLINER KUNSTKONTAKTER Anfang September 2012 in der Neuköllner Galerie Michaela Helfrich mit dem Format "KAFFEE KONSTANTIN" die Initiative zur Eroberung von neuem künstlerischen Terrain ergreifen.
Eine nicht unbedeutende Rolle spielt dabei, dass es vom Eingang der Galerie aus möglich ist, die zwei Häuser zu sehen, in denen der KUNSTKONTAKTER einst wohnte.

Im November 2012 wird es nämlich 30 Jahre her sein wird, dass der gebürtige Braunschweiger Konstantin Schneider von Hamburg nach Berlin-Neukölln zog, um Bürger der damals noch geteilten Stadt zu werden. 
So fand Schneider kurz vor Weihnachten 1982 in der Herrfurthstrasse 1 seine erste Berliner Bleibe. Diese bestand aus einem Zimmer mit Ofenheizung plus Küche sowie Aussentoilette für 98 DM Kaltmiete. Nur ein Jahr später zog er in eine 2-Zimmer-Wohnung mit Innentoilette für 175 DM, die sich ganz in der Nähe in der Weisestrasse 13 befand.

Konstantin Schneider, MG, 2012


Für ein Original wie den KUNSTKONTAKTER war damit natürlich klar, dass es keinen besseren Ort als diese Galerie geben kann, um seine Berliner Anfänge und seine Rolle als KUNSTKONTAKTER zu reflektieren und darüberhinaus mit dem "KAFFEE KONSTANTIN" eine temporäre Herberge für Künstler aller Klassen sowie der Philosophie zuneigende Zeitgenossen einzurichten.

KONZEPT

Räume zu schaffen, in denen Vergangenheit mit Zukunft harmoniert und in denen mit Hoheitszeichen neue Grenzen markiert werden, ist eine vornehme Aufgabe geworden.

Mit dem vor Ort möglichen Umtausch sämtlicher konvertierbarer Währungen in KUNSTMARK wird im "KAFFEE KONSTANTIN" z.B. auf den Umstand verwiesen, dass es den EURO ohne den Mauerfall nicht geben würde. Und wo "KUNSTGELD" (EURO) gegen KUNST getauscht werden kann, liegt es natürlich auch nahe, einen neuen "KUNSTSTAAT" zu gründen, nämlich eine ART REPUBLIC, die nach eigenen Gesetzen funktioniert und in der jedes "Kunstvolk" willkommen ist, dass sich auf die ursprünglich normative Funktion eines Staates zu einigen versteht, diesen ergo auch jederzeit gegen Übergriffe zu verteidigen weiss.

Im KAFFEE KONSTANTIN begeben sich kunstinteressierte Menschen quasi rechtzeitig auf die Suche nach dem verlorenen Kapital und konzentrieren sich damit auf ihre besten Fähigkeiten. Sollte sich nämlich die Befürchtung bewahrheiten, dass die Währungskrise auf eine noch nie dagewesene Enteignung von Ersparnissen hinausläuft, macht es Sinn, sich auf neue Modelle für zukünftiges Zusammenleben zu verständigen, zumal immer noch gilt: Kunst=Kapital.
In einer "KUNSTGELDNACHT", in der die Bude kracht, wird darüberhinaus der Beweis zu erbringen sein, dass neuerdings sogar Apokalyptiker zum Nachdenken gezwungen werden können, ist es für "Kreativität" doch bekanntlich nie zu spät. Und schliesslich war auch die Realität schon immer nur eine massenhaft befolgte Fiktion. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Staatsschulden nach Ansicht von Peter Sloterdijk auf ein nicht unerhebliches Sozialismusdefizit verweisen. 

Nirgendwo weiss man dies derzeit offensichtlich besser als in Berlin-Neukölln, wo sich - satirisch gesprochen - die Menschen noch gelegentlich die Hand schütteln sollen, statt voreinander wegzulaufen.
Während des Ausstellungszeitraums sind zahlreiche Veranstaltungen geplant.

So wird es neben der KUNSTGELDNACHT ein KUNSTKONTAKTER-College geben, in dem Konstantin Schneider getreu der Devise "How to become …" gegen eine Seminargebühr über seinen Weg zur Kunst doziert. 
In Planung ist ausserdem eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel: 
"ART REPUBLIC REVISITED - DEKONSTRUKTION AUF GERMANISCH oder auf der Suche nach dem verlorenen Kapital"

Künstler: 
Jan Bejsovic 
Manuela Covini 
Simon Czapla 
Oliver Dehn 
Peter Freitag 
Uwe Kempen 
Milovan Destil Markovic 
June Newton 
Marion Pfau 
Christian Rothmann 
Eiko Sabela 
Susanne Schirdewahn 
Konstantin Schneider
Udo Schoebel 
Torsten Solin 
Anna Staffel 
Götz Valien 
Mara Wagenführ 
Gerard Waskievitz 
Sabine Wild 
Roland Wirtz 
Marcus Wittmers

Öffnungszeiten der Galerie
Dienstag – Freitag 
16 - 20 Uhr
An den Wochenenden 
Samstag 14 - 20 Uhr
Montag ist Ruhetag.

Michaela Helfrich Galerie
Herrfurthstraße 29
12049 Berlin
mail@michaelahelfrich-galerie. de
michaelahelfrich-galerie@t-online. de
Galeriebesuch und private Führung:
(+49) 030-62988990
(+49) 0176-392 666 11