|ME - MALEREI| Ulrike Pisch 21.Juni - 28. Juli|

In der Ausstellung „ME – Malerei“ zeigt die junge Künstlerin Ulrike Pisch vom 21. Juni – 28. Juli eine Auswahl ihrer neu entstandenen Gemälde im Sommer 2012. Alltagsszenen wie auch ihre Reisememoiren und gelebte Sexualität beschreiben nur einige der vielfältigen Themen aus ihrem Œuvre. Diese sind geprägt von emotionalen Augenblicken, die von einer sanften Farbgebung und in der Wahl der zum Teil pastosen Malstrukturen, zum Ausdruck gebracht werden. 
Ulrike Pisch Choreographie 2012, Öl auf Leinwand, 50x60cm
@ Ulrike Pisch 


Ob dick aufgetragene oder fast Aquarell wirkende Techniken, die Stimmung der Bilder lebt von der Experimentierfreudigkeit der Künstlerin. 
Sehnsüchte und Erlebnisse ziehen sich wie ein roter Faden durch die Sujets ihrer Werke, begleitet von verschiedenen Formen der Lebendigkeit, die in jedem der einzelnen Gemälde präsent sind. Mit hervorgerufen, durch ihre persönlichen Reiseunternehmungen und die damit verbundenen nachhaltig wirkenden Einflüsse entstanden Werke wie „Porta Bohemica“ und „Memory“. 
Bezeichnend für den Stil der Künstlerin sind ebenso die vereinzelten Porträts von Frauen wie in den Gemälden „Rote Punkte“ und „Make up“. 


Ulrike Pisch Porta Bohemica, Öl auf Baumwolle, 70x100cm, 2010
@ Ulrike Pisch

Charakteristische Augenpartien bestimmen das Antlitz der Protagonistinnen und verweisen auf eine für die Künstlerin wertvolle Auseinandersetzung mit ostasiatischer Kultur. Der Betrachter steht hier zwischen schwermütigen, nostalgisch anmutenden Bildern, die sich in leichte, auflösende und skizzenhaft wirkende Szenen einreihen und die Wahl der Farbmittel spiegelt diese Umsetzung wieder. Man trifft sich leise und flüchtig auf ein Rendevouz in längst vergangener Zeit oder in einem heutigen Blind Date vor Ort, auf der Reise, in einem Atelier, einem Salon, auf der Straße, in der Menschenmenge, einem Etablissement oder an einem heiligen Ort, spürbar ohne feststehenden Ausgang auf Begegnung und Kommunikation. 

Verzichtet wird von Ulrike Pisch teilweise auf gezeigte Mimik: Menschen ohne detailliert erkennbare Gesichtszüge prägen das Bildkonzept. Sehr geheimnisvoll wirken diese Gemälde und lassen dem Betrachter viel Raum für eigene Interpretationen. Auch die Verwendung der Repoussoirfigur findet in diesem Kontext ihren Platz und zeigt dem Besucher einen möglichen Seelenspiegel der Künstlerin auf. 

Die Ausstellung „ME – Malerei“ öffnet dem Kunstfreund eine freiheitsliebende Malerin, die mit ihrer Individualität und ihrem künstlerischen Selbstbewusstsein berührt und überzeugt. 


Sylvana Trensch 
Kunsthistorikerin 


http://www.berlinerkunstkontakter.de/flash/2012/kw2512/michaelahelfrich21062012.htm