die unerschwingliche Neuköllner Sammlung der ehem. Kindl-Brauerei Neukölln
Von verborgenen Wunschräumen, Kunstperlen und wahrhaftigen Kunstträumen
Documentary - Film
Premiere zu 48 Stunden Neukölln 2012
Mit dieser letzten interaktiven Ausstellung nimmt die Galerie Abschied von einer wunderbaren verlorenen Zeit in der alten Kindl-Brauerei Neukölln.
Gestaltet wurde dieses Zeitdokument von seinen Protagonisten, den Künstlern, den Kulturschaffenden, den Kunstsammlern und Freunden, den Besuchern und den Neuhinzugekommenen. Und es ist eine Danksagung an alle Beteiligten, die bis heute an der Erschaffung dieses Kunstraumes mitgewirkt und ihn mitgetragen haben.
Das Zeitdokument „Der Luxus hier Kunst gelebt zu haben“ ist ein visuelles Erfahrungsdokument einer zusammengewürfelten Gemeinschaft, die die Räume der ehem. Kindl-Brauerei in den Jahren August 2008 bis November 2011 für sich entdeckt und erschlossen haben. In Eigeninitiative und mit eigenen finanziellen Mitteln und kreativen Ideen öffneten sie diese einer breiten Öffentlichkeit. Von ersten Atelierausstellungen im Turm bei Armin Paul und Gerard Waskievitz über die Teilnahme an den großen Kunst- und Kulturfestivals in der Stadt wie 48 Stunden Neukölln und NachtundNebel, über Kunstauktionen der Neuköllner Hängung mit Herrn Steinle im Kaltraum, über die offenen Ateliers im Keller und der zweiten Etage, über der künstlerischen Teilnahme am Denkmaltag, über die Etablierung der Kunstmesse Arttower und der Entwicklung des Kunstraumes Kranhalle bis Ende 2010 mit seinen Projekten durch Armin Paul, das Wachsen der CoachingCulture Gallery bis 2010, danach Etablierung in Michaela Helfrich Galerie in der Galeriehalle - kennen heute viele Kunstfreunde die Brauerei als Kunstort über Neuköllner Grenzen hinaus. Und es waren viele kunstinteressierte Menschen da - und viele sind unsere Freunde geworden. Herr Steinmeier als Vorstand und Projektmanager der IGP GmbH und des Geländes hat uns vertrauensvoll künstlerischen Freiraum geboten, das Kunstamt Frau Kolland und das Kulturnetzwerk Herr Dr. Steffens waren unsere Gäste, die Kunstfillialen, der Kunstkontakter Konstantin Schneider, der Fotograf Jan Sobottka (www.catonbed.de), die Galeristen Herr Michael Wewerka und Herr Carsten Seifert…, sie waren alle da und fanden diesen Ort so ganz besonders. Und vor allen Dingen durch unsere Künstler der bildenden Kunst, die Gastkünstler, die Musizierenden, die Bildhauer, die Performer, die Videokünstler, die Lichtpiraten… war jede Kunstveranstaltung wahrhaft einmalig. Von allem etwas hat uns dieser Ort etwas vermacht: viel Freude und Begegnung, Kraft und Kreativität hat er uns gegeben, aber auch Tage des Zorns, Streit und Neid, Tatendrang und Aktionismus bis hin zur Enttäuschung, Erschöpfung und Resignation. Die Ausstellung „Der Luxus hier Kunst gelebt zu haben“ zeigt diese Stimmungsbilder in Malerei, Portraits, Fotos, Zeitungsausschnitten, Schnappschüssen, Texten, Collagen, Utensilien, Videomitschnitten, Interviewauszügen aus den stattgefundenen Veranstaltungen. Wir sehen das „Innenleben“ auch außerhalb der Öffnungszeiten und unvergängliche Aufnahmen der Architektur des Brauereigebäudes mit all seinen Räumen und Etagen und seinem Gelände belegen unser gemeinsames Kunstleben bis zum heutigen Tag. Unsere Filmcollage ist eine vielseitige Hommage an das wundervolle Gebäude, deren Betreibende und Visionäre und Besucher in langen Sommernächten und eiskalten „Alaskaabenden“. „Der Luxus hier Kunst gelebt zu haben“, ist eine kollektive Erfahrung, die uns verbindet in künstlerischer Freiheit und in einer miteinander geteilten Lebenszeit, die bei Umbau und Neuinszenierung der ehem. Kindl-Brauerei Neukölln für die Öffentlichkeit in Zeugnissen bewahrt werden sollte. |
Text:
Michaela Helfrich
Galeristin und Kulturwissenschaftlerin
www.michaelahelfrich-galerie.de
ehem. Kindl-Brauerei Neukölln
Dezember 2012
@ gerard waskievitz
http://www.catonbed.de/link/was.html